Ortsteil Hämerten
Ortsbürgermeisterin
Hämerten
Um das Jahr 1160 wird der Ort erstmals in einer Besitzurkunde des Helmstedter St. Liudger-Klosters als Hamerten erwähnt. Möglicherweise handelt es sich um eine der holländischen Gründungen unter Albrecht dem Bären − ein Ort namens Hamerten existierte seinerzeit zwischen Waal und Maas. Der Name bedeutet „Abhang“. Bis zur Herausbildung des jetzigen Ortsnamen dauerte es mehrere Jahrhunderte. So veränderte sich der Name von Hamerten, über Hamerde, Hemert bis hin zum heutigen Hämerten, unter dem die Ortschaft seit 1870 bekannt ist.
Bis in das Jahr 1238 zählte die kleine Siedlung zu den Besitztümern des Grafen von Osterburg. Von 1375 bis 1587 befand sich ein Ritterhof in Hämerten im Besitz der Familie von Buchholz, dieser fiel dann aber an den Rat der Stadt Stendal, wie auch zwei später gegründete Ritterhöfe derer von Buchholz im Jahre 1657. Seit 1448 besaßen auch die von Itzenplitz auf Jerchel die Hälfte des Dorfes. 1850 verloren schließlich Itzenplitz aus Jerchel sowie die Stadt Stendal ihre Eigentumsrechte aufgrund eines Gesetzes. Dieser Familie und dem Rat von Stendal ist nur das Patronatsrecht geblieben. Von großer Bedeutung war und ist der Elbdeich bei Hämerten, er schützt bei Hochwasser die Stadt Stendal und die gesamte Uchteniederung. Als dieser im Jahre 1425 den Wassermassen der Elbe nicht standhielt, wurde Stendal überflutet. Davon zeugt noch ein Fisch in der Stendaler Marienkirche.
Erwähnenswert ist die Dorfkirche Hämerten. Das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem 12. Jahrhundert und gehört somit zu den ältesten seiner Art in der Altmark. Die Besonderheit der Kirche liegt unter anderem darin begründet, dass im Gegensatz zu anderen Feldsteinkirchen relativ große Steine zur Erbauung der Kirche verwendet wurden, die zum Großteil beschlagen wurden um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Des Weiteren handelt es sich bei diesem Gebäude um eine „verkehrte Kirche“, eine sogenannte Chorturmkirche. Bei diesem besonderen Bautyp befindet sich der Turm über dem Chorraum. Er steht an der Ostseite und nicht, wie bei allgemeingültigen Regelungen für Kirchbauten, in Richtung Westen. In der Altmark befinden sich genau sieben dieser speziellen Kirchen. Hämerten zeichnet sich weiter durch seinen Postmeilenstein aus. Meilensteine sind Denkmale der Verkehrsgeschichte, welche aber erst seit ca. 1800 unterhalten wurden. Mit dem zunehmenden Reise- und Postverkehr entstand das Bedürfnis und zugleich die Notwendigkeit, die Entfernungen zu markieren. Der Preußische Meilenstein wurde in der Zeit zwischen 1730 und 1806 auf Anweisung von König Friedrich Wilhelm I. aufgestellt. Hämerten liegt acht Postmeilen (á 7,53248 km) von Magdeburg entfernt. Der originale Postmeilenstein wurde 1951 bei einem Verkehrsunfall zerstört. Im Sommer 2007 konnte jedoch eine Nachbildung des Steines aufgestellt werden. Ein weiterer Viertel -Rundmeilestein steht am Ortseingang von Hämerten in der Straße am Meilenstein.
Bei Hämerten überquert die Zugverbindung von Hannover nach Berlin und die Regionalbahn die Elbe. Es ist die einzige Eisenbahnbrücke über die Elbe auf dem über 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Magdeburg und Wittenberge.
In der eingegliederten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Hämerten wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich der Ortsbürgermeisterin gebildet.